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Übst du noch planlos? | Alexander Feil
Alexander Feil

Übst du noch planlos?

Gibt es einen besseren und effektiveren Weg als "einfach drauf los" zu üben? Ich finde ja. Dieser Artikel zeigt dir einen anderen Ansatz, mit dem du viel schneller an dein Ziel kommst.

Geht es dir auch manchmal so, dass du, obwohl du Zeit hast und auch am Klavier sitzt, nicht weißt, was du üben sollst?

Um ehrlich zu sein, kenne ich das nicht nur vom Klavierspielen. Man hat sowieso nie Zeit — aber, wenn man sich mal Zeit für etwas nimmt, kommt man dennoch nicht weiter.

Das hat einen einfachen Grund. Planlosigkeit.

Beim Schreiben nennt man so etwas „Writers Block“. Man sitzt vor dem weißen Papier und bekommt keinen einzigen Buchstaben darauf. Beim Klavier gibt es das auch. Nicht nur beim Songs schreiben, auch beim Spielen und vor allem beim Üben.

Das Mittel gegen Planlosigkeit ist denkbar einfach. Mach dir vorher einen Plan. Einen Übeplan!

Was ist ein Übeplan?

Beim Übeplan überlegst du dir schon vorher, was du üben möchtest. Am besten setzt du dich am Wochenende hin und gehst deine Stücke durch und schreibst auf, welche Stellen geübt werden sollen. Jetzt legst du bereits fest, an welchen Tagen oder in welcher Reihenfolge du die Problemstellen üben möchtest.

Neben den Problemstellen in Stücken gibt es auch noch andere Übungen, die du einplanen kannst. Beispielsweise Basics wie Tonleiter, Gehörbildung oder Improvisationsübungen.

Ich sehe zwei Vorteile für die Arbeit mit Übeplan:

  1. Du entwickelst Überoutinen

  2. Du verhinderst den „Writers Block“

Durch den Übeplan strukturierst du automatisch deine Übezeit. Du gehst systematisch vor, weil du einem Schema folgst, dass immer gleich oder ähnlich ist. Das ist deine Routine.

Du wirst auch nicht mehr am Klavier sitzen und keine Idee haben, was du üben kannst. Dazu nimmst du einfach deinen Übeplan und gehst ihn der Reihe nach durch.

Der Übeplan muss nicht kompliziert oder aufwendig gestaltet sein. Alles hilft! Auch, wenn es nur Stichpunkte sind. Ein Übeplan ist auch sehr individuell. Meine Übepläne werden dir nichts nützen, denn jeder steht an einem anderen Punkt auf seinem Weg zum guten Klavierspiel.

Meine ersten Übepläne waren genau das. Stichpunkte mit Übungen, die ich dann einfach abgehakt habe. Einfach nur um einen Einstieg zu finden. Als ich gemerkt habe, dass mir der Übeplan hilft, habe ich ihn mir noch mehr Strukturiert und in Kategorien unterteilt. Ich habe mir überlegt, was ich üben möchte. Das sah dann ungefähr so aus:

  • Einspielen

  • Rhythmik

  • Melodik & Improvisation

  • Blues

Für jede Kategorie gab es noch Unterpunkte.

  • Einspielen

    • Tonleiter

    • Hanon

    • „gefesselte“ Finger

  • Rhythmik

    • Rhythmus-Pyramide

    • 8tel-Rhythmen

    • 16tel-Rhythmen

    • 3er Verschiebung

  • Melodik & Improvisation

    • Improübung A-Moll

    • Improübung E-Moll

  • usw.

Auf die einzelnen Unterpunkte möchte ich gar nicht näher eingehen. Das ist sehr individuell und schaut bei euch ganz anders aus. Wenn du gar keine Ideen hast, bespreche das mit deinem Lehrer — oder schreib mir! Wir finden dann schon Übungen für dich. Wenn du richtig effektiv Klavier üben möchtest, ist ein Übeplan notwendig!

Bei nächsten üben, hakst du einfach ab, was du geschafft hast. Wenn du etwas nicht geschafft hast, übst du es beim nächsten Mal. Kein Druck. Es soll eine Hilfe sein. Ein Motivator und es verschafft dir einen Überblick, was du tatsächlich schon geübt hast und was noch fehlt.

Übst du schon mit Übeplan? Wie läuft das für dich? Hilft es dir?

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