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Der Unterschied zwischen Klavier Spielen und Klavier Üben | Alexander Feil
Alexander Feil

Der Unterschied zwischen Klavier Spielen und Klavier Üben

Du sitzt nahezu täglich am Klavier und kommst dennoch nicht weiter? Dann ist dieser Artikel genau richtig für dich. Es gibt einen Unterschied zwischen Spielen und Üben. Eine einfache Formel hilft dir dabei, auch wirklich weiter zu kommen.

Ganz häufig erlebe ich es, dass Schüler zu mir in den Klavierunterricht kommen, die nicht weiter kommen. Eigentlich ja auch ziemlich logisch :)
Aber oft hat es ein und denselben Grund.

Obwohl der Schüler fast 3-5 mal die Woche am Klavier sitzt werden keine Fortschritte erzielt. Eenn jemand nicht weiter kommt, gibt es dabei nur zwei Kategorien, zwischen denen man unterscheiden muss.

  1. Der Schüler übt gar nicht, sondern er spielt ausschließlich

  2. Der Schüler übt nicht sehr effektiv

Heute möchte ich auf die erste Kategorie eingehen.

Es gibt einen Unterschied zwischen Spielen und Üben

Beim Spielen wiederholst du, das was du schon kannst. Du spielst, hast Spaß dabei und bist hoch motiviert. Das ist sehr gut! Denn wie du weißt, brauchst du Motivation um wirklich dabei zu bleiben.
Was wir aber auch brauchen, sind Erfolgserlebnisse und das Gefühl auch wirklich weiter zu kommen.
Und genau das kann uns das Spielen nicht geben.

Wenn es eine Stelle im Stück gibt, die man nicht schafft, oder die einfach unrund läuft, oder die nur durch Zufall funktioniert — wird diese in der Regel nicht besser, indem man sie noch häufiger spielt (und meistens scheitert).

Die Abhilfe ist Üben
Erst wenn du die Stelle auseinander nimmst, langsamer spielst, dir bewusst machst, sie analysierst, sie vereinfachst, etc….
Das ist der Übeprozess. Damit wirst du die Stelle nach kurzer Zeit beherrschen.

Nehmen wir das andere extrem. Jemand übt ausschließlich, wenn er sich ans Klavier setzt.
Das ist ebenfalls ungünstig.

Auch beim Üben können wir motiviert werden. Es ist ein großartiges Gefühl, eine wirklich schwere Stelle zu meistern und danach fehlerfrei spielen zu können. Aber irgendwann sollte sich auch das ganze Bild vervollständigen. Das höhere Ziel muss klar werden. Wenn man nur die Stellen übt und nie das Stück komplett spielt, verliert man das Interesse.

Die Mischung ist das Ziel

Wir brauchen also beides. Je nachdem, wie schnell du weiterkommen möchtest, desto mehr Übezeit solltest du einplanen.

Die Formel zum besser werden

Ich empfehle immer 2/3 der Zeit zu üben und 1/3 Spielen. Wenn du beispielsweise 30 Minuten Zeit zum Üben hast, dann verbringe 20 Minuten damit zu üben und die restlichen 10 Minuten, spiele das, was dir Spaß macht.

Spielen hat noch einen zusätzlichen positiven Effekt. Beschränkst du dich beim Spielen nicht nur auf das aktuelle Stück, sondern gräbst auch ältere Stücke wieder aus, pflegst du dein Repertoire.
Wie oft hat man sich mühselig ein Stück über Wochen erarbeitet, um dann festzustellen, dass man es nach ein paar Wochen schon wieder vergessen hat.

Fazit von heute?
Spielen ist Motivation. Spielen ist Spaß. Spielen ist Repertoirepflege. Um weiter zu kommen reicht spielen nicht aus. Du solltest Üben, um schwierige Stellen zu schaffen.

Verwende 2/3 der Übezeit zum Üben und 1/3 zum Spielen.

Im nächsten Blog Post gehen wir auf Kategorie 2 ein: "Effektives üben".

Bis bald,
— Alexander

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